♠ The Pentagon’s New Map (2004)

The Pentagon’s New Map (TPNM) wurde im April 2004 veröffentlicht. Die Tatsache, dass das Pentagon seine Strategie zur Globalisierung veröffentlicht bedeutet in erster Linie, dass das Buch die Strategie beschreibt, welche für die Öffentlichkeit gedacht ist. Es wird mit Sicherheit nicht die Strategie beschrieben, nach der Die Regierung der USA verfährt und besonders nicht die Strategie welche die “Korporatokratie” damit verfolgt.

Zumindest legt Thomas P.M. Barnett.besonderen Wert auf die Erwähnung, dass diese Strategie in Besprechungen mit Führungspersönlichkeiten der Wallstreet ausgearbeitet wurde, welche auch von den Geheimdiensten besucht wurden.

Legendenbildung

Meiner Meinung nach wird mit dem Buch versucht das Ziel der Globalisierung unter der Herrschaft der übermächtigen Militärmacht der USA (Leviathan) als etaws positives zu verkaufen. Es soll Argumentationshilfe für die Personen bereitstellen, die überall in der Welt in Entscheidungspositionen sitzen und schon längst Teil der “Korporatokratie” sind, um diese Legendenbildung voranzutreiben.

Folgende Legenden werden versucht mit dem Buch TPNM zu etablieren:

  • Die Globalisierung unter dem Schutz des Leviathan wird Frieden, Freiheit und Wohlstand für alle bringen, wenn alle Menschen an dem freien Handel von Waren, Dienstleistungen, Ideen, Menschen usw. teilhaben können.
  • Er glaubt, dass es nur sehr weniger Regeln “rule set” bedarf, um einen freien Welthandel zu etablieren der erlaubt: alles was kaufbar ist überall zu kaufen und alles was verkaufbar ist überall zu verkaufen. Die Regeln sollen nur festlegen, was verboten ist, nicht was zu tun ist.
  • Die Strategie der Angst für die US Öffentlichkeit wird weiter verfolgt. Jetzt ist es nicht mehr der Kommunismus, Sozialismus. Terrorismus oder Fundamentalismus. Jetzt kommt die Bedrohung von den Ländern, welche sich nicht dem Prozess der Globalisierung nach US Bedingungen unterwerfen.
  • Das Feindbild wurde modifiziert. Er teilt die Erde in “Core” Länder und in “Gap” Länder ein. Nur die guten Länder sind im “Core”, alle anderen sind die potentiellen “Gefährder” und müssen davon überzeugt werden, dem “Core” beizutreten (Siehe Karte)
  • Die militärische Übermacht der USA (Leviathan) soll als Bedrohung für alle Länder im “Gap” ausgebaut und dargestellt werden. Die Bedrohung soll so groß sein, dass es erst gar nicht zu Kriegshandlungen kommen soll.

Das Buch soll weiterhin die Legende des Weltpolizisten aufrechthalten, der für Frieden, Freiheit, freien Handel und Wohlstand für alle sich einsetzt. Zumindest soll es der Mehrheit der Öffentlichkeit und der Mehrheit der unteren Chargen des Militärs erlauben zu glauben, dass ihre Unterstützung für die Bezahlung des Apparates und ihre Unterstützung für die MIlitäraktionen der Welt weiterhin notwendig ist.

Denn ohne Militär und Geheimdienst kein Leviathan, ohne Leviathan keine Weltmacht, ohne Weltmacht keine Globalisierung, ohne Globalisierung wird der wirtschaftlichen Einfluß der USA immer kleiner. Ohne die weltweite Ausbeutung der Ressourcen durch die USA ist der Leviathan auch nicht mehr lange zu finanzieren.

Die USA hat Angst, ihre Vormachtstellung in der Welt zu verlieren. Die neue Strategie der USA soll das verhindern.

Verbrechen der USA

In dem ganzen Buch TPNM gibt es kein einziges Wort über die Verbrechen der CIA und deren Aktivitäten zur Beseitigung von “unwilligen” demokratischen Regierungen und entsprechender Einsetzung von “willigen” Despoten, die oft als Kampf gegen den Kommunismus der Öffentlichkeit verkauft wurden.

Viele Länder in Süd- und Mittelamerika geben da ein gutes Beispiel ab. Besonders offensichtlich und verbrecherisch waren die Invasionen in Panama und Grenada, wo die Menschenrechte und die Demokratie mit Füssen getreten wurde.

Die ganzen Arrangements mit Saudi Arabien und deren Unterstützungen der diversen Terrororganisationen im Sinne der USA sind ebenfalls prominentes Beispiel über die wahren Ziele der USA oder der GeldMonarchie. Diese Aktivitäten sind die wahre Ursache der momentanen Probleme im nahen Osten.

In dem ganzen Buch wird nicht mehr sehr intensiv über Ziele wie Demokratie oder die Menschenrechte gesprochen. Sie werden noch als sinnvoll angesehen. Sie stehen aber nicht im Vordergrund.

Wer regiert die USA?

Ich beschäftige mich eigentlich erst seit einem Jahr intensiver mit der Weltpolitik. Ich habe im Laufe meines Lebens natürlich viel Information aufgenommen, sie auch irgendwie bewertet, habe sie aber nie in einem Gesamtbild untergebracht, da ich mich mit anderen Themen beschäftigen musste.

Beim Zusammenstellen der verschiedenen Ereignisse, die ich als relevant für den Prozess der Globalisierung ansehe (Siehe Globalisierung-ZS) ist mir zum ersten Mal richtig bewusst geworden, um was es der USA wirklich geht. Besonders die Informationen des “Economic Hit Man – John Perkins” haben mir die Augen geöffnet. Die Logik und die Ziele der USA wurden dadurch offensichtlich.

Ich sehe natürlich auch, dass die amerikanische Öffentlichkeit eine ganz andere Sicht auf die Aktivitäten der USA hat. Es wird aber immer deutlicher, dass es die “Korporatokratie” ist, welche inzwischen die Führungsriegen des Pentagon und der Führungsriege der Geheimdienste stellen, die mit dieser neuen veröffentlichten Strategie den inneren Status Quo der Machtverhätnisse in  der USA offenlegen.

Die “Korporatokratie” stellt die Finanzierung des Militärs und der Geheimdienste sicher. Die “Korporatokratie” entscheided auch im Einzelfall, was die konkreten Ziele dieser Dienstleister Militär und Geheimdienste sind.

Der Präsident ist nur noch Gallionsfigur zur Beschäftigung der Öffentlichkeit und der “Core” Länder. Er kann nicht viel alleine entscheiden, weil er gar nicht mehr die notwendigen Informationen von den Geheimdiensten bekommt, um andere als von der “Korporatokratie” gewünschte Entscheidungen treffen zu können.

Die Handlanger der “Korporatokratie” sind in Stellung gebracht. Die neuen Ziele können angegangen werden. Siehe auch:

Rule Set

Wie dieser minimale “rule set” aussehen soll, sagt Thomas P.M. Barnett nicht genauer. Das sollen die einzelnen Länder im Einzelnen aushandeln, weil es ja unterschiedliche Vorstellungen über den Weg zur Globalisierung gibt. Das macht ja erstmal auch Sinn.

Wie das die USA mit den anderen Ländern im “Core” machen will wird zur Zeit ja überdeutlich demonstriert.

  • Siehe TTIP, CETA und TiSA

An diesem Vorgehen kann man das eigentliche Ziel der neuen Strategie der USA oder der “Korporatokratie” am deutlichsten sehen. Die politische Macht der einzelnen Länder soll keinen Einfluss mehr auf wirtschaftliche Prozesse haben. Wenn sie es tun, müssen sie die “Korporatokratie” dafür entschädigen.

Den Einfluss auf die globalen Geldprozesse und Finanwirtschaft haben die Politiker weltweit schon freiwillig aufgegeben, weil man jedem erzählt hat, dass die lokale Finanzwirtschaft sonst abgehängt werden würde. In der Finanzwelt haben die EHM’s (Economic Hit Man) schon ganze Arbeit geleistet.

Jetzt geht es darum, das gleiche für alle anderen Wirtschaftszweige auch zu erreichen:

  • Deregulierung des gesamten Weltmarktes ist das Endziel.

Die “Korporatokratie” hat ihre EHM’s schon überall in Stellung gebracht.

Es benötigt wirklich nur ein paar wenige globale Regeln, um Globalisierung zu verwirklichen, wenn sie überall realisiert sind. Das eigentliche Problem liegt aber immer im Detail und an dem Unverständnis un Unvermögen von Machtmenschen die Natur des Menschen richtig einzuschätzen. Sie schätzen nur die Macht richtig ein, das reicht ihnen.

Privatisierung verstärken

Das oberste Ziel der Globalisierung ist die Einführung der Möglichkeit einer totalen Privatisierung. Es soll möglichst kein Eigentum der öffentlichen Hand mehr geben. Auch möglichst alle Dientsleistungen sollen privatisiert werden.

Auch die Sicherheit soll privatisiert werden. Das sind die Träume des Pentagon. Ein wirklicher Leviathan zu werden, der auch die Sicherheit in allen Ländern kontrolliert.

Handelshemmnisse beseitigen

Alle Regeln, die dem freien Handel im Wege stehen sind zu beseitigen. Alle protektionistischen Zoll und andere Handelsvereinbarungen sollen beseitigt werden.

Besitz der öffentlichen Hand oder privilegierte Dienstleistungen sind auch Handelshemmnisse.

Arbeitskräfte mobil machen

Die alten Sklavenhalter sind am Werk. Das wird am deutlichsten bei der Forderung der Freizügigkeit für alle Arbeitnehmer im weltweiten Maßstab.

Gewerkschaften sind Handelshemmnisse für den Handel mit Arbeit. Hier werden sich internationale Arbeitshändler etablieren, die sich gegenseitig unterbieten werden, um überhaupt Arbeit zu erhalten.

Alle Menschen, ohne Ansehen des Geschlechts, der Herkunft, der Religion und der Rasse soll sich dem Arbeitsmarkt anbieten können. Dies garantiert ein Überangebot an Arbeitswilligen, was den Preis für Arbeit drastisch senken wird.

Sozialstandards

Notwendige globale Sozialstandards werden überhaupt nicht in der Strategie angesprochen. Das ist natürlich auch kein militärisches Thema und für Wallstreet Manager sicher auch nicht.

Wirtschaftsdenker denken über Angebot und Nachfrage nach und vergessen dabei, dass der Mensch Mindeststandards benötigt, um ein anständiges Leben führen zu können. Kann er das nicht, wird es kein Frieden geben.

Für Unruhen hat der Leviathan aber auch schon vorgesorgt.

Umweltstandards

Thomas P.M. Barnett. spricht leider auch nicht über die Notwendigkeit von Umweltstandards, um überhaupt langfristig globalen Welthandel betreiben zu können.

Er besteht besonders darauf, dass die Endlichkeit von Öl und Gasvorkommen noch lange kein Thema ist. Man muß nur intensiv genug danach suchen können.

Auch das Suchen nach Ressourcen soll unbeschränkt überall für jeden möglich sein.

Die Vorstellung der Notwendigkeit des ständigen Wachstums der Weltwirtschaft ist ungebrochen in den Köpfen der “Korporatokratie”. Maßnahme zur Nachhaltigen Ausbeutung der natürlichen Ressourcen spricht er natürlich auch nicht an.

Drohung

Das Buch sendet natürlich auch eine Warnung an alle Regierungen der Länder, welche noch nicht als “Core” Länder angesehen werden. Sie sind im Buch klar dokumentiert. Der USA war es bisher immer schon egal, welcher Art die Regierung eines Landes war, so lange sie die Ausbeutung ihrer Ressourcen den USA überlassen haben. Sie haben viele skrupellose Potentaten installiert, nachdem sie gewählte Vertreter des Volkes verjagt oder umgebracht hatten.

Die Drohung des TPNM erlaubt es auch weiterhin, dass Despoten ihre Länder für den freien Welthandel  öffnen können, ohne das sie befürchten müssen, ihren Status zu verlieren. Thomas P.M. Barnett glaubt, dass Länder, die am freien Welthandel teilnehmen sich über kurz oder lang sowieso einem allgemeinen politischen Standard anpassen werden. Da braucht man Menschenrechte und Demokratie gar nicht erst anzusprechen.

Bezahlung des Leviathan

Das größte Problem in dieser Strategie ist die Bezahlung der riesigen Organisation des Leviathen, zu der nicht nur das Militär gehört sondern auch alle Geheimdienste der USA und der westlichen Welt, die im “Core” schon miteinander kooperieren.

Die amerikanische Öffentlichkeit ist hier der Schwachpunkt dieser Strategie der “Korporatokratie”. Nicht alle Gesellschaftlichen Kräfte der USA unterstützen diesen kostenintensiven Machtapparat Militär und Geheimdienste. Mit dem Geld könnte man viel Gutes für die Zivilbevölkerung und Infrastruktur des Landes tun.

Das gesamte Pentagon und die Geheimdienste stehen sicher hinter dieser Strategie, da sie deren Existenz und ihren weiteren Ausbau anstrebt. Die neuen Aktivitäten des Militärs und der geheimdienste werden sich auf die Infiltration in die Staaten des “Gap” und der Beeinflussung der dortigen Globalisierungsprozesse konzentrieren.

Bearbeitung der Öffentlichkeit

Die “Korporatokratie” besitzt inzwischen weltweit genügend Einfluss auf Medien und Organisationen, um genügend “wissensachftliche” Studien zu produzieren, die genau das vorhersagen und propagieren, was die “Korporatokratie” will.

  • Sie werden weiterhin die Angst schüren vor den Ländern des “Gap”, obwohl die “Korporatokratie” die Hauptverursacher der Probleme der letzten 200 Jahre und der Kriegsaktivitäten dieser Zeit sind.
  • Sie werden alle die Notwendigkeit und Unausweichlichkeit der Globalisierung aufzeigen und diskutieren.
  • Dass es bei der Globalisierung auch um fairen Handel und um faire Arbeitsbedingungen gehen kann und muss, wird sicher nur am Rande von Wenigen angesprochen werden. Hier werden die lokalen Regierungen und unwilligen Entscheider wieder mit der Arbeitsplatzkeule erlegt.
  • Obwohl bei einem globalen Wettbewerb und totaler Freizügigkeit von Arbeitern sich Forderungen nach einem gerechten Lohn und sozialen Arbeitsbedingungen überhaupt nicht mehr durchsetzen lassen. Dazu müssten internationale Standards in den Verhandlungen festgelegt werden.