♠ Was ist schlimm am Krieg gegen Libyen?

Dieser Tage scheinen alle arabischen Völker Aufstände – „Revolutionen“ gegen ihre Herrscher zu führen. Allerdings sind einige Länder offenbar davon ausgenommen, andere wiederum werden von den imperialistischen Ländern sofort unterstützt und speziell Libyen wird sogar angegriffen.

Wir wollen hier zusammen mit dem Vorläuferartikel »Warum es keine orangenen und islamistischen Revolutionen gibt« ein wenig Ordnung in das durch westliche Medienmanipulation geschaffene Chaos bringen.

Allgemeine Darstellung

Das Land Libyen ist im Westen nicht als Demokratie bekannt. Trotzdem darf es deswegen nicht angegriffen werden.
Der Lenker des Landes Muammar al Gaddafi ist der Berichterstattung nach ein Diktator. Trotzdem darf man ihn nicht von außerhalb des Landes absetzen. Trotzdem verkörpert er eine antikolonialistische Revolution.

Der “Diktator Gaddafi” scheint Demonstrationen des Volkes blutig niederzuschlagen. Angebliche Belege hierfür haben westliche Medien im Fernsehen gezeigt. Diese Belege sind gefälscht und ungeprüft weitergeleitet.

Meldungen westlicher Medien, Gaddafi bombardiere Zivilisten sind längst vom russischen Fernsehsender RT widerlegt worden. Westliche Journalisten und Geheimdienste treiben dort Proteste an, um sie in den Norden zu übertragen.
Deutsche sind auch mit dabei. Selbst heute am 20.03.2011 wurde gelogen und behauptet Gaddafi hätte die Stadt Bengasi verwüstet. Zum Beweis wurde ein einziger zerstörter Raum gezeigt.

Das Volk in Libyen scheint sich gegen seinen Diktator zu erheben. Die erkennbare Erhebung wurde (wie immer, wenn es um Öl geht) von ausländischen Geheimdiensten initiiert. Dummköpfe und Extremisten unterstützen diesen Aufstand.

Der Westen – genauer die NATO-Staaten USA, Frankreich, Niederlande, UK und Italien ( NATO – das Kriegsinstrument des US-Imperiums) stellt sich auf die Seite der „Freiheitsbewegung“. Die mit Libyen verfeindeten Staaten Katar und Jordanien stellen Bodentruppen. Dies tut auch Al-Qaida. Al-Qaida erklärt sich solidarisch mit der Freiheitsbewegung und stellt Kämpfer, die gegen Gaddafi, der 2007 in die demagogische westliche Antiterrorkoalition eingetreten ist. Diese offenbar neuen Verbündeten der NATO sind in Wirklichkeit alte Verbündete, die auch in den westlich getriggerten Jugoslawienkriegen und im sowjetisch besetzten Afghanistan schon zum Einsatz kamen.

Am 20.03. wurde in der Tagesschau behauptet, die „Menschen in Bengasi haben erst mal Grund zu feiern.“ Gezeigt wurde aber nur eine kleine Gruppe von Aufständischen, die außerhalb jeglicher Stadtlandschaft in die Luft schossen.

Die westliche Berichterstattung scheint hier auf der Seite von Freiheitskämpfern zu stehen. Doch in Wirklichkeit hat diese Erhebung, deren künftiger Herrscher von Washington bereits festgelegt wurde, einen kolonialistischen Charakter.

Der künftige Statthalter Washingtons heißt Ibrahim Sahad. Der abtrünnige libysche Militär ist Gründer der Nationalen Front für die Rettung Libyens und wurde u. a. an der US-Militärakademie in New Jersey ausgebildet1junge Welt.

Nachtrag vom 27.03. 2011: Seit einigen Tagen ist bekannt, daß die USA auf nun auf Mahmut Jibril setzen, in ebenfalls westlich orientierter „Oppositioneller“, der Im Vorfeld der Angriffe Absprachen mit Nicolas Sakozy und Hillary Clinton getroffen hat. Nach Einschätzung der US-Botschaft hat der In den USA studierte „die US-Perspektive kapiert“.

Die Junge Welt bemerkte dieser Woche, daß in den Konflikten in Tunesien und Ägypten die Opposition erst nach vielen Tagen von der westlichen Presse anerkannt wurde. In Libyen war das sofort – praktisch am ersten Tag der Fall. Für Frieden haben sich die Journalisten an keiner Stelle eingesetzt.