1944 – Bretton Woods System Timelines: Geld-Finanzregulierungen, Geld-Länder Finanzierungssystem, Geld-Währungssystem West, N-Argentinien, N-Bolivien, N-Brasilien, N-Canada, N-Chile, N-China, N-Frankreich, N-Grossbrittanien, N-Mexiko, N-USA, US-Imperialismus

Am 22. Juli 1944 wurde das Bretton-Woods-Abkommen von 44 Staaten unterzeichnet.

Deutschland, Italien, Japan, Portugal, Schweden, Schweiz und Spanien waren nicht beteiligt. Die Hauptpunkte des Abkommens waren

  • Die US-Währung wurde als Leitwährung festgelegt, zu der alle anderen Währungen ein fixes Wechselverhältnis hatten.
  • Das Tauschverhältnis zwischen Dollar und einer Unze Gold wurde auf 35 Dollar je Unze Feingold (31,104 Gramm) festgelegt.
  • Um die Goldparität des Dollars zu sichern, hatte sich die Federal Reserve Bank of New York (FED, US-Zentralbank) verpflichtet, Gold zum Preis von 35 Dollar/Unze unbegrenzt zu kaufen oder zu verkaufen.
  • Der Goldpreis in US-Dollar wurde dadurch für Jahrzehnte festgelegt.

Es wurden folgende Institute geründet, die zur Organisation, Durchführung und Unterstützung des Abkommens notwendig waren

  • die Weltbank beziehungsweise die Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (IBRD) sowie der
  • Internationale Währungsfonds (IWF). Der IWF hatte dabei die Aufgabe, das Bretton-Woods-System zu überwachen und zu unterstützen, indem er finanzielle Beihilfe aus den Kapitalbeiträgen seiner Mitgliedsstaaten vergab. Die Beihilfe galt dabei den Mitgliedsländern, die in Devisennot geraten waren, in Form von Kreditvergabe bei vorübergehenden Zahlungsbilanzproblemen beziehungsweise -ungleichgewichten, verbunden mit schwerwiegenden Spar- und Stabilisierungsauflagen für das beliehene Land. Dieser Funktion als lender of last resort musste der IWF während der ersten Jahre jedoch kaum nachkommen.

IWF und IBRD sorgten dafür, dass das Bretton-Woods-System reibungslos funktionierte und keine Probleme bei der Durchführung auftraten.

Anfang der 1970er Jahre wurde das Bretton-Woods-Abkommen aufgegeben, die Institutionen bestanden jedoch mit teils veränderten Zuständigkeiten fort.

Im Bretton-Woods-Wechselkursregime wurde der US-Dollar als Ankerwährung festgelegt. Sein Preis wurde in Goldeinheiten fixiert (35 $ pro Feinunze) und die amerikanische Zentralbank verpflichtete sich zum unbeschränkten Umtausch von Dollar und Gold zum festgelegten Kurs.
Im Gegensatz zum Goldstandard früherer Jahre galt diese Verpflichtung nur gegenüber anderen Zentralbanken; eine Einschränkung, die sich aus der Logik der Kapitalverkehrsbeschränkung für den privaten Sektor ergab. Mit dieser asymmetrischen Ausgestaltung des Wechselkursregimes, die letztlich zum Scheitern des Bretton-Woods-Systems führte und den Weg für die Deregulierung der Finanzmärkte bereitete, setzte sich die USA durch.
Großbritannien hatte ein multilaterales Regime mit einer internationalen Währung (Bancor) und einer zentralen Clearingsstelle bevorzugt (Handler 2008: 5–6). Die USA trachteten hingegen danach, ihren hegemonialen Anspruch durch die Sonderstellung ihrer Währung zu festigen (Helleiner 1994: 14).
Im Gegensatz zur Ausgestaltung des Wechselkurssystems herrschte hinsichtlich der Rolle des Finanzsystems zwischen den beiden Hauptakteuren von Bretton Woods (die USA, vertreten durch Harry Dexter White, und Großbritannien, vertreten durch John Maynard Keynes) sowie den anderen Teilnehmerländern im Großen und Ganzen Übereinstimmung: Finanzdienstleistungen wurden nicht auf einer Ebene mit den realwirtschaftlichen Sektoren gesehen, sondern ihnen nachgeordnet (Helleiner 1994: 37).
Das vorrangige wirtschaftspolitische Ziel war es, den materiellen Wohlstand für breite Bevölkerungsschichten zu erhöhen. Eingedenk der negativen Erfahrungen im Zuge der Großen Depression wurden unregulierte Finanzmärkte als schädlich erachtet. Eine wohlstandsmehrende marktwirtschaftliche Ordnung und ein unreguliertes Finanzsystem schlossen sich entsprechend der vorherrschenden keynesianischen Sichtweise aus. Diese Sichtweise prägte die folgenden zwei Jahrzehnte;
Finanzdienstleistungen führten ein Schattendasein im wirtschaftlichen Fortschritt der Nationen.