2017 – Machtkampf in der arabischen Welt: Saudische Daumenschraube Timelines: Globale Ereignisse, US-Imperialismus

Das Emirat Katar, ein Zwergstaat von zwei Million Einwohnern, ist in den vergangenen Jahren zum reichsten Land der Welt herangewachsen. Das Rezept der Herrscherfamilie Al-Thani: Technologie-Import und außenpolitischer Pragmatismus – statt religiöser Dogmen.

Dieser Kurs hat Katar zwar viel Respekt, aber wenig Freunde eingebracht. Besonders, dass der Emir gute Kontakte zum Schiiten-Staat Iran unterhält, kommt bei den sunnitischen Nachbarn nicht gut an.

Jetzt haben mehrere Anrainerstaaten alle Kontakte nach Doha eingefroren und alle Verbindungen zu Land, Luft und Wasser eingestellt. Treibende Kraft dahinter ist Saudi-Arabien, der wichtigste Gegenspielers Irans in der Region.

Geschickt hat König Salman eine ihm ergebene Allianz aus Autokraten und Warlords geschmiedet und den Führungsanspruch seines Landes erneut unterstrichen:

Agypten, Libyen, Jemen, Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain haben sich dem Boykott angeschlossen.

Mit der Türkei pflegt wiederum Katar gute Beziehungen. Die hat sich am Montag in den Streit am Golf eingeschaltet und beide Seiten zur Mäßigung aufgefordert. Die Türkei unterhält seit vergangenem Jahr einen Militärstützpunkt in Katar und unterstützt wie das Herrscherhaus in Doha die Muslimbruderschaft sowie deren Ableger. Die Hamas ist ein Ableger der Muslimbruderschaft.