Daphne Caruana Galizia

Caruana Galizia war die maltesische Partnerin International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ) des CPI bei der Auswertung der Panama Papers. 2016 war Caruana Galizia die Erste, die die Verwicklung von Konrad Mizzi und Keith Schembri in den Panama-Papers-Skandal aufdeckte. In der Folge wurde sie von dem Magazin Politico in das Ranking „POLITICO 28“ aufgenommen, das die 28 Personen auflistet, die Europa am meisten „formen, aufrütteln und anrühren“. Das Magazin bezeichnete sie als ein „Eine-Frau-WikiLeaks“ und bescheinigte ihr, dass sie „einen Kreuzzug gegen Intransparenz und Korruption“ führe.

2017 schrieb sie, dass Egrant, eine weitere Firma aus Panama, Michelle Muscat gehöre, der Frau von Premierminister Joseph Muscat. Diese Anschuldigungen führten dazu, dass Muscat im Juni 2017 vorzeitige Parlamentswahlen anordnete, mit dem Ergebnis, dass Muscats Malta Labour Party an der Regierung blieb. Nach der Wahl zeigte sich Caruana Galizia auch als harte Kritikerin der Nationalistischen Partei Maltas unter Oppositionsführer Adrian Delia.

Caruana Galizia wurde am 16. Oktober 2017 mit einer Autobombe getötet. Kurz nachdem sie von ihrer Wohnung in Bidnija aus losgefahren war, explodierte ihr gemieteter Peugeot 108. Das Wrack des Wagens wurde durch die Wucht der Explosion über eine Mauer auf ein angrenzendes Feld geschleudert. Caruana Galizia hatte wegen Morddrohungen mehrfach Strafanzeige erstattet, zuletzt zwei Wochen vor ihrem Tod. Der oder die Täter sind noch unbekannt.