Gründung der Anglo-Persian Oil Company (APOC) Timelines: N-Iran, N-Iran-takeover

Im April 1909 gründeten die Konzessionäre die Anglo-Persian Oil Company (APOC), die das in Südpersien gefundene Öl fördern, verarbeiten und verkaufen sollte. Die Gesellschaft hatte ein Stammkapital von 1 Mio. Britische Pfund und war eine nahezu hundertprozentige Tochter der Burmah Oil Company. D’Arcy wurde in den Vorstand der APOC berufen und übte diese Tätigkeit bis zu seinem Tode aus.

Die Rechte der Erkundung, Förderung, Verarbeitung und des Verkaufs des iranischen Öls wurden von der “Ersten Verwertungsgesellschaft”, die die vom iranischen Staat verliehene Konzession hielt, gegen die Zahlung einer Konzessionsabgabe auf die APOC übertragen.

Mit der Übertragung der Rechte an die APOC war der iranische Staat nun nicht mehr an der Gesellschaft beteiligt, die das Ölgeschäft betrieb. Sie war nun nur noch mit 10 % an der Konzessionsabgabe der APOC an die “Erste Verwertungsgesellschaft” und mit 16 % an deren Gewinn beteiligt. Mit der Gründung dieser zweiten Gesellschaft, die der die Ölkonzession haltenden “Ersten Verwertungsgesellschaft” vorgeschaltet war, wurden die in der Konzession dem iranischen Staat zugestandenen Mitwirkungsrechte beschnitten.

Um das Öl verkaufen zu können, musste erst eine Pipeline, eine Raffinerie und eine Verladestationen für Tanker gebaut werden. Die APOC wählte hierfür die Stadt Abadan. Dieses Gebiet wurde von Sheikh Khaz’al von Mohammerah verwaltet. 1909 wurde nach Verhandlungen zwischen der Persian Gulf Residency und Sheikh Khaz’al eine Vereinbarung geschlossen, die eine Zahlung von £ 650 pro Jahr für zehn Jahre vorsah, zahlbar im Voraus.

Zudem wurde dem Sheikh ein Darlehen über £ 10.000 gewährt. Ferner wurde zugesagt, dass das Wachpersonal für die APOC-Anlagen aus den Stammesmitgliedern des Sheikhs rekrutiert würde.

Im Jahre 1912 weigerte sich die von Sir John Cargill geleitete Burmah Oil weitere Mittel für die APOC zur Verfügung zu stellen. Winston Churchill, zu dieser Zeit Erster Lord der Admiralität, handelte neue Vereinbarungen mit Burmah Oil aus. Mit £ 2.001.000 erwarb die britische Regierung mit 51 % Aktienanteil die Mehrheit des £ 4 Mio umfassenden Aktienkapitals.

Darüber hinaus wurde mit der APOC ein langfristiger Liefervertrag zur Versorgung der britischen Flotte geschlossen. Durch diese Teilverstaatlichung und den Abnahmevertrag der britischen Kriegsmarine, die vom britischen Staat garantiert war, war die APOC vor dem finanziellen Zusammenbruch gerettet worden.

1913 konnte dann endlich die Ölförderung aufgenommen werden. Zu dieser Zeit war noch nicht absehbar, dass in wenigen Jahren in Abadan die größte Raffinerie der Welt entstehen würde.