Parkinson wird als Berufskrankheit von Landwirten anerkannt

Agrarminister in Frankreich, Bruno Le Maire, hat ein Dekret unterzeichnet, demzufolge Parkinson unter bestimmten Bedingungen als Berufskrankheit in der Landwirtschaft akzeptiert würde, heißt es weiter.

  • In Frankreich ist der Zusammenhang zwischen der Parkinson-Krankheit und der Verwendung von Pestiziden in der Landwirtschaft offiziell anerkannt worden.

Damit Parkinson als Berufskrankheit anerkannt wird, müssen die Landwirte oder ihre Angestellten mindestens zehn Jahre lang mit Pestiziden gearbeitet haben und mit dem Bekämpfungsmittel in Kontakt gekommen sein. Eine weitere Bedingung für die Anerkennung ist, dass spätestens ein Jahr, nachdem die Pestizide verwendet wurden, die Krankheit Parkinson ausgebrochen ist.

Deutschland

Nach der erfolgreichen Klage eines Landwirtes im Jahr 2003 vor dem Landessozialgericht Mainz (Aktenzeichen L 2 U 260/00) hat die landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft im Jahr 2008 erneut die Erkrankung eines Landwirtes als Berufskrankheit akzeptiert. Wie Rechtsanwalt Hildebrandt Mehrgardt schreibt, würden beide Landwirte neben einer fortlaufenden monatlichen Verletztenrente für die zurückliegenden Jahre auch eine Nachzahlung erhalten.

Kalifornien

Das Ärtzeblatt im Mai 2011: “Bewohner des Central Valleys, einer Region intensiver landwirtschaftlicher Nutzung in Kalifornien, erkranken dreifach häufiger an einem Morbus Parkinson, wenn sie in der Nähe von Feldern arbeiten, auf denen die Pflanzenschutzmittel Ziram, Manet und Paraquat eingesetzt werden.”
Das sei das Ergebnis einer Untersuchung im European Journal of Epidemiology. Die Forschergruppe um Beate Ritz von der School of Public Health der Universität Los Angelos habe in den letzten Jahren ein Informationssytem entwickelt, das die landwirtschaftlichen Flächen und den Einsatz bestimmter Pestizide verzeichne, heißt es weiter. Die Ergebnisse hätten den früher Verdacht gegen das Herbizid Paraquad (in Europa nicht zugelassen) und das Fungizid Maneb bestätigt.
“Für die Exposition wurde in einer früheren Analyse der Autoren ein um 75 Prozent erhöhtes Risiko für Anwohner gefunden”, schreibt das Ärtzeblatt weiter.