SARS Timelines: Corona

Vorkommen und Fallzahlen

Erste Fälle von SARS („severe acute respiratory syndrome“) traten im November 2002 in der südchinesischen Guangdong-Provinz auf. Von der übrigen Welt unbemerkt breitete sich dort ein neuartiges infektiöses Agens (SARS-Coronavirus) aus, das beim Menschen atypische Pneumonien mit schwerem, oft tödlichem Verlauf verursacht. Im Februar 2003 traten dann weitere Fälle zunächst in Südostasien (Hongkong und Vietnam) und kurz darauf in Kanada und den USA auf. Bei dem folgenden Seuchenzug über alle fünf Kontinente erkrankten weltweit in 26 Ländern insgesamt 8.096 Menschen. 774 Patienten verstarben, was einer Letalitätsrate von 9,6 % entspricht. Virusnachweise gelangen bei kleinen Fleischfressern wie Larvenrollern, Marderhunden, Sonnendachsen und Hauskatzen. Als eigentliches Virusreservoir gelten aber Fledermäuse.

Klinische Symptomatik

SARS äußert sich beim Menschen als schwer verlaufende Pneumonie mit deutlicher Allgemeinsymptomatik. Die Inkubationszeit beträgt im Mittel 5 (2–10) Tage. Die Initialsymptome sind grippeähnlich, also Fieber, Schüttelfrost, Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit, Unwohlsein und Kopfschmerzen. Schließlich entwickeln sich trockener Husten und Dyspnoe. Bei bis zu 70 % der Patienten treten gastrointestinale Symptome bis hin zur Diarrhoe auf. Wichtigste Komplikation ist bei etwa 20 % der Patienten ein akutes Lungenversagen (acute respiratory distress syndrome, ARDS) mit der Notwendigkeit intensivmedizinischer Behandlung. Das SARS-Virus ist verhältnismäßig leicht von Mensch zu Mensch übertragbar.

Nachweis von SARS

Die Labordiagnose bei klinischem Verdacht auf eine akute SARS-Infektion wird molekularbiologisch mittels PCR gestellt. In erster Linie werden hierfür Rachenspülwasser, Broncho-Alveolarlavagen und Sputumproben sowie ab der 2./3. Krankheitswoche Stuhlproben bzw. Rektalabstriche empfohlen. Antikörpertests stehen ebenfalls zur Verfügung, sind aber nur für epidemiologische Fragestellungen sinnvoll einsetzbar.