♠ Völkermord an den Indianer Nordamerika’s
Die USA als Nation ist das klassische Beispiel, dass alle Nationen sich durch gewalttätige Auseinandersetzungen ohne Beachtung irgendwelcher Menschenrechte gebildet haben, bis sich eine stabile Machtorganisation herausgebildet hat. Anschließend verstecken sie ihre Charakterlosigkeit und Unmenschlichkeit hinter hehren Zielen der Nation, die dann besonders den erfolgreichen Machthaber dienen.
- Die Zeit: Völkermord in Amerika
- Wikipedia: Indianer Nordamerikas
- Wikipedia: Indianer
- Wikipedia: Indianerpolitik der USA
- Wikipedia: Indianerreservat
- Wikipedia: Pontiac Aufstand
Der Sucht nach Neuland und Bodenschätzen standen etwa 900 000 indianische Ureinwohner des neuentdeckten Kontinents im Wege. Das langsame Sterben des roten Mannes beginnt mit der Ankunft des ersten weißen Mannes zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Massakern und Kriegen folgten Krankheit, Alkohol, Hunger, Verelendung, die scheinbar unvermeidbaren Begleiterscheinungen weißer Landnahme.
„Wir werden gezwungen sein, sie wie Tiere aus den Wäldern in die Felsengebirge zu treiben“, schrieb derselbe Thomas Jefferson, der dem Volk der Cherokesen, das als Musterbeispiel gelungener Anpassung an die christliche Zivilisation galt, seinen Schutz zugesichert hatte. Ein andermal bekräftigte er: „Ich werde niemals aufhören, sie zu verfolgen!“
Frühamerikanische Endlösung der Indianerfrage! Wie die Statistik aussagt, wurde die rote Bevölkerung in Nordamerika von ursprünglich etwa 890 000 auf 270 000 im Jahre 1901 dezimiert, also auf rund ein Drittel der autochthonen Bevölkerung.
Im Kalifornien des Goldrausches zählte man 1848 noch 100 000 Indianer, 1859 waren es nur noch 30 000, 1895 noch 15 000, bis 1911 der letzte freie Indianer wie ein von weitem zugereistes Stück Wild, verstört vor Angst und Hunger, im Hof des Schlachthauses von Orville auftauchte.’ Anthropologen und Sprachforscher stürzten sich auf ihn. Er lebt seitdem unter dem Schutz eines Museums.
Hinter solch nüchternen Zahlen verbergen sich viele Verbrechen: etwa die totale Ausrottung der reichen Büffelherden, von denen die Indianer lebten. 370 Verträge hat die Regierung gebrochen! Der „Wilde“ wurde von den puritanischen Einwanderern nicht mit dem Menschen, sondern mit jagdbarem Wild gleichgesetzt, eine halbe Stufe tiefer noch als der schwarze Sklave, den man, wie das Haustier, wohl schikanieren, nicht aber einfach abschießen zu dürfen glaubte.
Im Pontiac-Aufstand Ende 1763 waren die Indianer zwar bei ihren Angriffen auf Fort Pitt und Fort Detroit gescheitert, hatten aber fast alle kleineren Forts, die sie angriffen, auch erobert, neben zahlreichen Soldaten etwa 200 Siedler und Händler getötet und enormen wirtschaftlichen Schaden angerichtet, der damals auf etwa 100.000 £ geschätzt wurde. Die schwersten Verluste an Menschen und Besitz entstanden im westlichen Pennsylvania. Mit ihrer Guerillataktik waren die Indianer auch für reguläre britische Truppen ein sehr gefährlicher Gegner.
Wie ernst die Lage für die Briten war, zeigt sich auch darin, dass man auf einen Vorschlag des Generals Jeffrey Amherst hin mit Pockenerregern verseuchte Decken verwendete, um die Indianer durch eine Seuche zu dezimieren. Es handelt sich hier um einen der ersten dokumentierten Versuche „biologischer Kriegführung“,
Es hat lange gedauert, bis diese Einstellung überwunden war. Vor 1924 ist kein Indianer in den Genuß der Bürgerrechte gekommen. Noch 1940 verweigerten sieben Staaten den Indianern das Wahlrecht.