♠ Nachweis von Glyphosat im Urin freiwilliger, selbstzahlender Studienteilnehmer
Acquavella et al. (2004) untersuchten die 24h-Urine von 48 Bauern und ihren Familienmitgliedern (Ehefrauen und 79 Kinder im Alter von 4-18 Jahren) einen Tag vor, am Ausbringungstag und drei Tage nach Anwendung von Glyphosathaltigen Herbiziden auf ihren Feldern. Am Tag der Applikation hatten 60% der Farmer Glyphosat im Urin.
Das geometrische Mittel der Werte lag bei 3 μg/L, der Maximalwert lag bei 233 μg/L. D iejenigen, die keine Gummihandschuhe trugen, lagen mit 10 μg/L im Urin deutlich über denen, die Handschuhe trugen. 4% der
Ehefrauen und 12% der Kinder waren in ihren Urinen positiv. Bis auf ein Kind waren die Kinder aber in die Feldarbeiten mit Glyphosat involviert.
Die WHO Kommission IARC (International Agency for Research of Cancer) schätzt die Ergebnisse aus 2
Tierversuchen als „ausreichenden Beweis für Kanzerogenität“ ein. DNA-und chromosomale Schäden wurden bei humanen Zellen nach Glyphosatbehandlung ermittelt. Genotoxizität wurde auch von anderen Wissenschaftlern festgestellt.
In einer Langzeitstudie an Ratten fest, dass niedrige Konzentrationen (0,1μg/L) der kompletten Glyphosathaltigen Formulierung, die weit unter den offiziellen Sicherheitsgrenzwerten liegen, schwere
hormonabhängige Veränderungen der Gesäuge, der Lebern und Nieren von Ratten verursachen können.
Zytotoxische Effekte von Glyphosat konnten auch bei sehr niedrigen Konzentrationen in in-vitro-Untersuchungen festgestellt werden (Benachour et al. 2007, Benachour et al 2009, Gasnier et al. 2010).