Italienisch-Türkischer Krieg Timelines: N-Italien, N-Libyen, N-Türkey
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Am 29. September 1911 marschierten italienische Truppen in das osmanische Libyen ein. Die italienische Regierung unter Giovanni Giolitti begründete diesen Schritt mit dortigen Beeinträchtigungen der Handelsfreiheit italienischer Kaufleute.
Zudem hatte die Festigung der französischen Position in Marokko Befürchtungen aufkommen lassen, Frankreich könne versuchen, sich auch noch das letzte noch nicht kolonialisierte Gebiet Nordafrikas einzuverleiben.
Ein Ultimatum an das Osmanische Reich vom 28. September 1911, in dem das Königreich Italien freie Hand bei der Besetzung Libyens forderte, wurde vom Sultan abgelehnt. Daraufhin erklärte Italien dem Osmanischen Reich den Krieg und begann am 30. September 1911 mit der Beschießung des Forts von Tripolis.
Am 5. Oktober 1911 wurde die Hauptstadt Tripolis und der Küstenstreifen der Kyrenaika von den Italienern besetzt. Die dort stationierten osmanischen Divisionen leisteten unerwartet heftigen Widerstand, so dass der italienische Außenminister Antonio di San Giuliano harte Maßnahmen gegen die Verteidiger anordnete.
Nach mehrtägigem Bombardement auf Tripolis richteten die italienischen Invasoren ein Blutbad unter der Bevölkerung an. Der türkische Widerstand gegen die italienische Invasion wurde von der Wüste aus geleitet. Dem späteren Staatsgründer der Türkei Mustafa Kemal Atatürk und Enver Pascha wurde der Abschnitt von Darna zugeteilt.
Sie stellten ihre Truppen aus den Moslems der Sahara-Oasen zusammen. Die Italiener konnten aus den Küstenorten Libyens aber nicht mehr vertrieben werden. Im Oktober 1912 musste der Sultan Libyen im Frieden von Ouchy an Italien abtreten. Im Landesinneren Libyens führten die Wüstenscheichs einen erfolgreichen Kleinkrieg. Die Eroberung des Landesinneren und der Kufra-Oasen gelang erst Mussolini in den frühen 1930er Jahren.