Zweiter Italienisch-Libyscher Krieg Timelines: N-Italien, N-Libyen, N-Türkey
- Wikipedia: Zweiter Italienisch-Libyscher Krieg
Der Zweite Italienisch-Libysche Krieg, bezeichnet den von 1923 bis 1932 dauernden Kolonialkrieg des faschistisch regierten Königreichs Italien um dessen abtrünnige nordafrikanische Kolonien Tripolitanien, Fessan und Cyrenaika.
Die Kolonisierung der Gebiete hatte bereits 1911 begonnen, im Laufe des Ersten Weltkrieges waren sie jedoch weitgehend der italienischen Kontrolle entglitten.
Während die Besetzung Tripolitaniens bereits 1923/24 abgeschlossen war, konnten die italienischen Truppen die aufständischen Stämme im südlichen Fessan erst 1930 unter Einsatz von Flächenbombardements und Giftgas unterwerfen.
In der Cyrenaika – wo der Widerstand der islamischen Senussi-Bewegung unter Umar al-Muchtar noch bis 1932 anhielt – entwickelte sich der italienische Kolonialkrieg zu einem Genozid an der libyschen Bevölkerung.
Allein zwischen 1930 und 1933 kam ein Viertel bis ein Drittel der dort lebenden Menschen während Massendeportationen und in Konzentrationslagern ums Leben. Die Lager wurden erst im Oktober 1933 aufgelöst, obwohl Libyen offiziell bereits seit dem 24. Januar 1932 als „pazifiziert“ galt.
Ab 1932 standen alle libyschen Landesteile zum ersten Mal seit Beginn der Kolonisierung vollständig unter italienischer Kontrolle und wurden 1934 zur Kolonie Italienisch-Libyen vereinigt. Insgesamt fielen dem ersten Krieg des faschistischen Italien rund 100.000 Libyer zum Opfer, was etwa einem Achtel der damaligen Gesamtbevölkerung entsprach.