♠ Das Artensterben geht weiter

Der Bericht des Weltbiodiversitätsrats zeigt neben einer umfassenden Zusammenstellung der Veränderungen und des fortschreitenden massiven Verlusts von Biodiversität und Ökosystemleistungen wirksame politikrelevante Handlungsoptionen für ihren Schutz, ihre Wiederherstellung und für ihre nachhaltige Nutzung auf. Es werden aber auch wesentliche Wissenslücken in verschiedenen Themenfeldern aufgedeckt, die von fehlenden Daten, Monitoring, und Taxonomie über Szenarien- und Modellierung bis hin zur umfassenden und integrierten Bewertung von Politikmaßnahmen reichen.

Etwa eine Million der geschätzt acht Millionen Tier- und Pflanzenarten, die es auf der Welt gibt, seien vom Aussterben bedroht. Im Tierreich geht es dem Bericht zufolge den Amphibien, also etwa Kröten, Fröschen und Molchen, am schlechtesten. 40 Prozent dieser Unterart der Wirbeltiere drohen zu verschwinden. Nur geringfügig besser ist die Lage der Korallen, von denen fast ein Drittel mit dem Überleben kämpft.

Wie viele Insekten bedroht sind, ist den Autoren zufolge eine “Schlüssel-Unsicherheit”. Dies ist also nicht zu ermitteln, obwohl es wichtig wäre. Viele Kerbtiere bestäuben Pflanzen und spielen eine zentrale Rolle für das Leben auf der Erde. Schätzungen zufolge sind ungefähr zehn Prozent aller Insekten vom Aussterben bedroht – ein gewaltiges Ausmaß angesichts der Tatsache, dass fünfeinhalb Millionen der acht Millionen bekannten Tier- und Pflanzenarten zu dieser Tierklasse gehören.